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Warum werden Brackets nicht sofort auf die hinteren Zähne gesetzt?

Das Einsetzen von Brackets auf die Zähne ist ein wichtiger Schritt in der kieferorthopädischen Behandlung, um Zahnfehlstellungen zu korrigieren und das Gebiss zu harmonisieren. Jedoch werden Brackets nicht immer sofort auf die hinteren Zähne, die sogenannten Molaren, gesetzt. Dafür gibt es mehrere Gründe, die sowohl praktischer als auch medizinischer Natur sind.
Keine Zahnspange an entfernten Zähnen

1. Initiale Ausrichtung und Stabilität:

            • Schrittweise Bewegung: In den ersten Phasen der kieferorthopädischen Behandlung konzentriert sich der Kieferorthopäde oft darauf, die vorderen Zähne zu bewegen und zu begradigen. Dies hilft, eine Basisstabilität zu schaffen und die Bewegungen der Zähne besser zu kontrollieren.
            • Kontrolle über Kräfte: Indem man die Brackets zunächst auf die vorderen Zähne setzt, kann der Kieferorthopäde die Kräfte, die auf die Zähne wirken, genauer dosieren und verteilen. Dies ist wichtig, um ungewollte Zahnbewegungen zu vermeiden und die Behandlung effektiver zu gestalten.

            2. Anpassung des Patienten:

                    • Eingewöhnung: Für Patienten kann das Tragen von Brackets anfangs unangenehm sein. Indem man die Brackets schrittweise einsetzt, kann sich der Patient besser an das Gefühl und die Pflege der Brackets gewöhnen.
                    • Minimierung von Beschwerden: Wenn die Brackets nach und nach eingesetzt werden, ist die Anpassungsphase weniger schmerzhaft und der Patient hat weniger Schwierigkeiten beim Essen und Sprechen.

                    3. Zahn- und Kieferwachstum:

                                  • Wachstumskontrolle: Bei jüngeren Patienten, deren Kiefer noch im Wachstum sind, ist es wichtig, das Wachstum zu berücksichtigen. Durch die schrittweise Platzierung der Brackets kann der Kieferorthopäde das natürliche Wachstum besser beobachten und anpassen.
                                  • Zahnwechsel: Besonders bei Kindern kann es vorkommen, dass nicht alle hinteren Zähne bereits vollständig durchgebrochen sind. Daher werden Brackets oft erst später auf die hinteren Zähne gesetzt, wenn diese vollständig vorhanden und stabil sind.

                                  4. Komplexität der Zahnbewegungen:

                                                  • Individuelle Behandlungspläne: Jeder Patient hat individuelle Bedürfnisse und Zahnstellungen. Der Kieferorthopäde erstellt einen spezifischen Behandlungsplan, der darauf abzielt, die Zähne schrittweise und kontrolliert zu bewegen. Dies kann bedeuten, dass die hinteren Zähne erst zu einem späteren Zeitpunkt in die Behandlung einbezogen werden.

                                                  5. Technische Gründe:

                                                                    • Zugänglichkeit: Die hinteren Zähne sind schwieriger zu erreichen und zu behandeln, sowohl für den Kieferorthopäden als auch für den Patienten bei der täglichen Mundhygiene. Durch das schrittweise Einsetzen der Brackets kann der Kieferorthopäde sicherstellen, dass jede Phase der Behandlung gründlich und effektiv durchgeführt wird.

                                                                    Fazit:

                                                                                      Das schrittweise Einsetzen von Brackets ist eine bewährte Methode, um eine kontrollierte und effektive kieferorthopädische Behandlung zu gewährleisten. Es berücksichtigt die individuelle Situation des Patienten, das Wachstum und die spezifischen Bedürfnisse des Gebisses. So kann eine optimale Zahnkorrektur erzielt werden, die langfristig stabile und ästhetisch ansprechende Ergebnisse liefert.

                                                                                      lesen Sie auch:

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                                                                                      02 July / 2023